Freitag

Freudiges Kranksein


Und da steht sie. In sich gekehrt und der Phantasie vollkommen entgegengestreckt. Ein Blick nach hinten und sie würde ihre buntbemalte Hemmungslosigkeit brechen. Sie weiß es, denkt sich es aber nicht. Die Flucht nach vorn ist ihr stets lieber und näher.
Dann bäumt sie sich auf, lässt ihren Blick nach vorne fließen. Ihr soll nichts entgehen, kein Augenblick der Neugierde darf sich vor ihr verstecken.
Mit starren Augenaufschlag und vor ihr liegenden Bildern vergisst sie langsam die Welt, in der sie lebt. In früher Morgenszeit wird sie frei von Ruhe und Normalität sein.
Sie denkt darüber nach, dass jedes Geräusch, jedes Licht in der Dämmerung, jede Scherbe des ersehnten Glücks sie nicht mehr ausatmen lässt und strebt ganz ohne Scham und Reuegefühl nach dem Bild, der Kulisse, dem Untergang der Alleingehörigkeit.
Für sie ergab jede Bewegung im gegenüber, jeder Wagnis ohne Stille eine weitere Verbindung zu ihrer schlaflosen Phantasie.
Innerlich lebte sie auf wie nie zuvor, unentdeckt, leise, traumatisiert.
Sie stand in ihrem persönlichen Sinn. Ein Affekt holte sie ein und lies sie nicht mehr los. Verstand und Vernunft wurden inaktiv. Sie gab sich ihrer lebenserwartenden Neugierde vollkommen hin. Ohne Hoffnung, Erwartung, keinem Ziel. Sie ist in ihrem Rausch, ihrer Freude und ihrem Sinn hängengeblieben ohne zu wissen, dass das nicht normal war. Das war ihr Fehler. Stehenbleiben in einer Parallelität voller Irrwege und Hirngespensten - Mit reiner Fiktion von Realitätsspuren in den Rahmen einer unkontrollierten Haltung.
Sie nennt es Flucht, wir nennen es Wahnsinn.

Donnerstag

Dankdarbietung


Wenn es ihm gehorchen möchte, möge er bitte etwas Süßes fallen lassen.
Danach hat es die Leibesfrucht vernommen und eine Nähe mit ihm verbunden.
Später kommen Zusprüche der Großprahlerei über Gott und die Menschen und es wird jene Geschichten ins Herz schließen und anfangen eine Realität neben der anderen wachsen zu sehen.
Dann wenn er nicht damit rechnet, bricht die neue, kurze Realität von es vollkommen ein.

Es ist erschüttert, er verwirrt.
Es lebt den Schmerz aus, er ist verwirrt.
Es erholt sich, er will die Aufmerksamkeit.


Es kann es verstehen und versucht nun auf diese Art ihn auf etwas aufmerksam zu machen. Er will es scheinbar nicht mehr, die gesunde, zum Dank verflüchtete Aufmerksamkeit und ärgert sich seiner Ignoranz.
Seine Bitterkeit, seine vertrocknete Süße läuft bei Es nunmal auf Desinteresse.
Fällt es heute, wartet er daneben.
Niemals Es beim Genießen zusehen!

Schluss mit den Rätseln.

Dienstag

Traumatische Vorgabe

SO springen wir zu Themen über Fragen bishin zu einer Antwort. Mehrere zählen einfach nicht. Das würde den Wahrheitsanspruch irgendwie in den Dreck ziehen. Ihn fleckig werden lassen.

Und doch ist eine Antwort wie keine Antwort. Auf was will ich hinaus. Nicht auf deinen Wahrheitsanspruch, nicht auf den deines Arztes oder dem deiner Familie.

Wir versuchen Menschen von Dingen zu überzeugen, die mal mehr als nur Widerstand erhaschen. Ein ungutes Gefühl macht sich breit, man wird stiller oder vergräbt sich nun in seine Welt, die das Karussel der Lügen in Schwung hält. Klingt krankhaft - muss es auch.
Der Arzt würde eventuell von einer manisch-depressiven Diagnose nicht mehr abweichen. Auch schizophrene Anwandelungen kommen nur aus einer Menschen-welt, phantasie, die nicht mehr geschrieben wird sondern diktiert.

Wer sagt, dass dieses Diktat nur eine Fälschung ist, eine Geschichte, die dem Schreiberling eigentlich gar nicht liegt. Wer kann dem verwirrten Schreiberling bitte sagen, dass alles zu seiner Geschichte führen kann, wenn man aufhört die Diktatstimmen zu hören und den Stimmen seiner Träume hingibt. Schlaf findet, darauf bedacht ist ihn zu haben. Die Angst verspüren, wenn man nicht zum Schlafen kommt. Bedacht sein. Auf das Selbst-geschriebene.

Samstag

Arbeitstag - Samstag


Die Zeit bleibt stehen, die Zeit läuft.
Jeden Tag aufs Neue stehen wir vor dem Tag und haben unsere Arbeit zu erledigen. Wir müssen routieren, ansonsten verwahrlost der Geist.
Wir bewegen uns, bleiben stehen; genießen wir überhaupt noch die Tageszeit?
1. Mai - Tag der Arbeit-für viele Menschen und Ländergrenzen. Gut, dass er auf einen Samstag gefallen ist. Sonst ärgern wir uns noch, dass Demos den Arbeitsverkehr stören. TatuTata.
Und wo bleibt der Sinn für diesen Tag.
Ich habe geschlafen und will nicht raus. Meine vier Wände bieten mir den Halt der wohligen Routine. Nichts tun, nur denken. Aufhören.
Die letzten drei Tage waren ermüdend und ich spüre den Mangelschlaf.
Morgen reißaus. Theater, totes Thema, anstrengendes Publikum. Ich möchte Stille.
Die Arbeit für dieses Stück war für mich die Hölle. Arbeiten, Studieren, Proben und die Zwischengenusszeiten. Die Zeit war die Hölle.
1. Mai - ein Tag mit Demo-Attitüden. Es stirbt hier, ich merke es. Ich muss die Nacht genießen. Nein, ich muss schlafen, Früh raus. Keine Ambitionen. Kein Erfolg. Kein Lächeln.
Aber das ist in Ordnung. Die Stimmung verfliegt, wenn die laufende Zeit es möchte.
Unabhängig agieren. Stets leben nach der eigenen geputzten Nase.
Und wo bleibt der Tag des Glücks?
Empfindet der Körper Glück, wenn der Geist sich freut? Ich möchte Raus, fliehen. Dort und nirgendwo sein.
Denken, über die verwirrensten Experimente.
Sehen, das was wir nicht mehr bemerken.
Hören, der Traum lässt grüßen.
Befürchten, für den Augenblick, damit etwas passiert, womit man langsam rechnet und gerechnet hat.
Stirb, liebe Ignoranz, lass die Neugierde lebe, damit sie sich einfangen lässt.

Eine Ruhe im psychischen Prozess von Krankheiten lässt den Kopf atmen für kreative Ergüsse.
Lassen wir nicht mehr die Zeit, sondern das Arbeitertier im Menschen sprechen, damit der aufrechtgehende Menschen herunterkommt von seinem akademischen Ross.
Springen wir wieder in die tiefen eines jeden Lebens und lassen den Humor walten.

Ich mag keine Witzfiguren, ich mag keine Denker.
Ich will den arbeitenden Menschen wieder schreiben sehen. Knochenarbeit ja, Kopfarbeit ja, stets.
Kommt runter, Menschen und schaut es euch an.
Auf den ersten Mai.